Viel Witz, aber auch ernste Themen, DIY-Einstellung und Hingabe – so könnte man mehrYEAH, bestehend aus Andreas Hagemann und Armin Koch, beschreiben. Die beiden Musiker arbeiten als Tonmeister, kommen ursprünglich aus der Filmbranche und haben sich auch bei einem Dreh kennengelernt. Dort wurde vereinbart, dass Armin mal ein paar Beats schickt, um zu schauen, ob die Chemie auch wirklich stimmt. Die Mail selbst brauchte zwar etwas länger, dafür war es dann Love at first beat.
Zwei der ursprünglichen drei Tracks sind bereits in Verwendung, der dritte wird auch noch folgen. Seither sind die beiden unter dem Namen mehrYEAH unterwegs, Andreas schreibt und Armin bastelt die Beats. Die ersten Songs sind bereits veröffentlicht, handeln von Traktoren und Männerglatzen, von aktuellem Politgeschehen und der Notwendigkeit von Rettungsbooten. Dazu gibt es jeweils immer ein selbst produziertes Video, die beiden kennen sich ja aus. Live gespielt wurde übrigens schon, wenn auch natürlich mit Auflagen. Spaß macht es trotzdem und auch das Feedback war bis jetzt sehr positiv.
Diese Woche folgt dann die nächste Single „Süssstoff“, in der Hagemann ein sehr ernstes Thema aufarbeiten will. Er erzählt von seinen eigenen Erfahrungen mit Depressionen. Der Song ist ursprünglich bereits mit 2007 entstanden und berichtet autobiografisch von seinen Tiefpunkten und dem anschließenden langen Weg zurück in die sogenannte Normalität. Dabei ist es den beiden besonders wichtig, Aufmerksamkeit für die momentan wieder steigende Suizidrate unter Männern zu generieren, da sich Männer im Gegensatz zu Frauen scheinbar eher keine Hilfe suchen.
Allgemein wollen die beiden sowohl tagesaktuelle Probleme behandeln, Aufmerksamkeit für ernste Thematiken schaffen als auch Musik mit viel Humor und Wortwitz produzieren. Aber im Vordergrund steht der Spaß an der Musik. „Es ist nicht so, dass wir mit mehrYEAH nur Probleme wälzen wollen. Gar nicht! Wir wollen in erster Linie fette Beats und inhaltlich interessante Texte abliefern, die auch tanzbar sind“, so Hagemann.
Das im Frühjahr 2022 folgenden Album soll all das verbinden, und so das neue Projekt von Andreas Hagemann und Armin Koch in all seinen Ausrichtungen verkörpern: „Da ist alles dabei, vom sehr Lustigen bis zum sehr Tiefgründigen.“ Wir freuen uns jetzt schon.