Mein bester Fanmoment extended – Emma Philine

© Sarah Letalik

Ein Mix aus düsteren, experimentellen Pop- und R&B, so könnte man „17 2 20“ von Emma Philine beschreiben. Die Newcomerin hat Anfang Jänner ihre erste EP veröffentlicht, die noch besser angekommen ist, als sie es sich selbst vorstellen hätte können. Gemeinsam mit ihrem Producer Dennis Behrendt aka Zoetrop hat sie es gleich auf Anhieb auf drei offizielle Playlists geschafft und jetzt, gut ein Monat nach der Veröffentlichung, bereits 15.000 tägliche Hörer*innen auf Spotify. Ihr wollt mehr wissen? Wir auch, und haben deswegen beschlossen, euch Emma Philine in einem ‚Mein bester Fanmoment‘ extended vorzustellen.

Emma erzählt uns über ihre Zukunftspläne, über Fanmomente aus ihrer Sicht als Künstlerin und auch als Fan selbst; über ihren Fanklub, was sie sich davon erwartet und erhofft, und natürlich was ihr in ihrem Fanklub finden werdet. Dass sie vom eigenen Erfolg so überrascht ist, erklärt sie sich mit einer gewissen Abgebrühtheit dem Musikbusiness gegenüber. Man weiß immerhin nie, wie etwas ankommt bei den Leuten. Soll jetzt aber nicht heißen, dass Emma nicht große Ziele hat, denn „es geht gerade erst los.“ Wichtig ist sowohl ihrem Producer Dennis als auch Emma, dass jetzt nicht zu viel Zeit bis zum nächsten Release vergeht. In den kommenden Monaten werden noch ein, zwei, drei weitere Singles veröffentlicht. Auch für ein ganzes Album gibt es bereits Pläne, aber noch nichts Konkretes.

Von ihrer EP selbst konnte sie noch nichts live präsentieren, das heißt aber nicht, dass Emma Philine keine Live-Erfahrung hat. Die Leipzigerin hat ihren Anfang auf der Theaterbühne, hat dort sogar bereits eigene Songs präsentiert, die in Stücke eingebunden wurden. Am beeindruckendsten beschreibt sie jedoch ihren Auftritt im IFZ Leipzig, einem angesagten Technoclub. Dort ist sie einfach ins Line Up reingerutscht, wie eine Art Phantom, ohne Ankündigung und konnte ihre Musik spontan vor gut 1000 Leuten präsentieren.

Von Fan zu Fan

Selbst ist Emma bei der Auswahl der Konzerte, die sie als Fan besucht, sehr wählerisch. Für sie kommen nur Künstler*innen in Frage, die sie auch wirklich liebt. Gerne gesehen hätte sie zum Beispiel Amy Winehouse oder Mac Miller. Eine ihrer Lieblingssängerinnen, bei der sie jedoch bereit die Gelegenheit hatte, war Billie Eilish, als sie mit ihrer ersten EP in Berlin auftrat. Doch während sie die Performance klinisch betrachtet als sehr gelungen und beeindruckend beschreiben würde, so verließ sie das Konzert sehr niedergeschlagen. Billie machte ihren Job super, professionell wie eine Queen, aber laut Emma waren diese negativen Stimmungen da, man merkte es ging ihr nicht gut. „Billie war wie ein Tier im Käfig und alle haben gefilmt, aber es war keine Verbindung da.“ Später sprach Eilish über Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit und nannte eben dieses Konzert als einen ihrer Tiefpunkte.

Für Emma war es ein bedrückender und beeindruckender Moment, wie würde man wohl selbst mit einer solchen Situation umgehen? Touren kann extrem stressig sein, es verlassen sich so viele Leute auf diese eine Person. Natürlich versucht man immer sein Bestes zu geben und sagt nur in Notfällen ab. Dennoch würde sie es verstehen, wenn in Ausnahmesituationen Konzerte wegen den psychischen Problemen der Künstler*innen nicht stattfinden würden. Immerhin ist die Gesundheit aller Beteiligten, sowohl psychisch als auch physisch, immer das wichtigste. Wer das nicht nachvollziehen kann, den will sie auch nicht als Fan.

Als Künstlerin selbst hat Emma einige kleine Momente, die ihr besonders viel bedeuten. So hatte sie etwa kurz vor Weihnachten eine großzügige Spende erhalten, die es ihr ermöglicht, noch mehr Ressourcen in ihre Musik zu stecken. Sehr bewegend war für sie auch einer ihr Auftritt im Schauspiel Leipzig. Dort sang sie ein Cover von Billie Eilish, das ihre Schauspielkolleg*innen zu Tränen rührte.

„Wenn ich mit meiner Musik jemanden so berühren kann, das ist etwas sehr Besonderes. Das kann man auch nicht faken, das ist entweder da oder nicht. Diese Connection ist schon etwas sehr Individuelles, aber dieses Gefühl, ich fühle was du da fühlst, das ist so super magisch für mich. Ich bin jedes Mal total stolz und beeindruckt von mir selbst, dass ich das auch erzeugen kann“

Denn das wichtigste ist die Verbindung zu den Menschen, was sich auch in ihrer Vorstellung des Fanklubs widerspiegelt.

What to expect:

Für diesen haben die beiden nämlich schon genaue Pläne: Euch erwarten Blicke hinter die Kulissen, exklusive Videos und Bilder, sowie persönliche Einblicke und die Geschichten hinter den Texten. Zusätzlich dazu möchten die beiden auch Merch auf Fanklub anbieten, der nur dort verfügbar sein wird. Freuen könnt ihr euch auch auf die eine oder andere unveröffentlichte Version von Liedern, wie zum Beispiel von „Ghost of Mine“. Hier gäbe es ein Speech Intro, dass Emma zwar gut gefällt, aber den ganzen Song verändert. Somit hat dieses es nicht auf die EP geschafft, aber vielleicht ja bald auf ihren Fanklub.

Der Emma Philine Fanklub soll ein Ort werden, mit dem sie natürlich etwas dazuverdienen kann, aber vor allem ein Austausch zwischen ihr und den Fans erschaffen. Hier kann man etwas von sich selbst preisgeben, über zum Beispiel politische oder feministische Themen reden, eine tiefe Beziehung aufbauen. Für sie ist das Interesse an ihr als Künstlerin dann auch noch motivierender, mehr von sich preiszugeben. „Ich freue mich einfach auf Leute, die Bock haben, die mich als Künstlerin kennenlernen wollen, die da sind und aktiv sind.“